Was macht eigentlich eine Heldin oder einen Helden aus? Mut, Unerschrockenheit und Stärke? In jedem Fall den Willen etwas zu verändern. Anderen zu helfen. Schon im Kleinen, etwa im Alltag. Oder im Großen. Ein Porträt mehrerer Alltagsheld*innen, die – jeweils auf ihre Weise – einen besonderen Beitrag leisten.
Die genetischen Zwillinge
Hätte Falk Perpeet sich mit 17 Jahren nicht in der Turnhalle seiner Heimatstadt Mettmann bei der DMKS registrieren lassen, sie wüsste nicht, wie es ausgegangen wäre. Nella Rausch schaut den heute 23-Jährigen voller Dankbarkeit an. Er ist ihr persönlicher Held, ihr Feuerwehrmann. „Mein Haus brannte lichterloh – man sah es nur nicht.“
Im Dezember 2015 erhielt sie die Diagnose Non-Hodgkin Lymphom. Krebs. Doch die Mutter dreier Kinder kämpfte und hatte das große Glück in Falk einen Stammzellen-Spender zu finden. „Jung, sportlich, kerngesund – ich habe quasi einen Luxuscocktail erhalten“, scherzt sie bei einem Spaziergang durch den Berliner Tiergarten.
Fünf Jahre ist die Transplantation mittlerweile her, getroffen haben Falk und sie sich jetzt in der Hauptstadt zum ersten Mal persönlich. Die besondere Verbundenheit der beiden spüren auch Außenstehende schnell. Dem Besuch von Falk bei Nella in Berlin ging jahrelanger Kontakt voraus – zunächst anonymisiert per Brief, später via WhatsApp und Videocalls.
„Jeder sollte sich nach Möglichkeit bei der DKMS registrieren. Es tut nicht weh und man hat das Potenzial zu helfen – das sollte man nutzen“, sagt der 23-Jährige und fügt hinzu: „Sie hätte meine Mutter sein können.“
Auch in den schwersten Zeiten war Aufgeben für Nella keine Option. „Die Diagnose Krebs war im Nachhinein für mich wie ein Persönlichkeitsbooster. Ich habe mein Leben grundsätzlich hinterfragt, Prioritäten neu gesetzt und helfe nun auch anderen Betroffenen.“ Von der ersten Diagnose über die Gespräche mit Mediziner*innen und der Versicherung – es gibt viel zu beachten.
Was genau? Das hat Nella in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Warum sagt einem das denn niemand? – Was Du nach einer Krebsdiagnose alles wissen musst.“ (Anmerkung dazu siehe unten) zusammengefasst und bietet Erkrankten damit eine wertvolle Stütze.
Auf ihrem Blog zellenkarussell.de sowie in ihrem Podcast „Nellas Neuaufnahme“ beschäftigt sie sich vor allem mit Geschichten übers „Hinfallen und wieder Aufstehen“ und möchte Mut machen. Es wird viel gelacht an diesem warmen Sommertag im Berliner Tiergarten. Zwar ist Nella noch äußerst lichtempfindlich, trägt daher oft Hut und Sonnenbrille, und auch die Lunge macht Beschwerden.
Doch davon abgesehen ist sie vor allem eines: eine Frau mit viel Lebensmut, die durch ihre Geschichte einen heldenhaften Freund gewonnen hat. Pläne für das nächste Treffen der beiden sind bereits geschmiedet. „Irgendwie sind wir ja nun genetische Zwillinge“, schmunzelt Falk.
à Auch Unternehmen können für ihre Mitarbeiter*innen Registrierungsaktionen in Zusammenarbeit mit der DKMS anbieten. Weitere Informationen unter: dkms.de/aktiv-werden/mitmachen/firmenaktion
Autorin: Felicitas Daxner. Fotos: Linus Kross für SEAT Deutschland
Der Beitrag ist erschienen in der hauseigenen Zeitschrift CUPRA TRIBE unter dem Obertitel „Heroes“. Oktober 2022
Anmerkung: Informationen zum Ratgeber, der Im November überall erhältlich sein wird, bekommst du hier: Du brauchst – Meinen Ratgeber und das „Angstworkbook“ – Zellenkarussell